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Die Arbeiten des Porzellanmodelleurs Gustav Oppel (1891–1978) werden in dem Jubiläumskatalog des Thüringer Porzellans erstmals im Kontext vorgestellt. Der Künstler widmete sich neben wenigen Ziergegenständen vor allem dem figürlichen Porzellan.

Als freier Mitarbeiter entwarf Oppel figürliche Modelle für verschiedene Porzellanfirmen, wie z.B. die Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst in Unterweißbach, die Firma Rosenthal in Selb, den Porzellanbetrieb Rudolf Kämmer in Rudolstadt-Volkstedt und blieb auch der Ältesten Volkstedter Porzellanmanufaktur durch Entwurfstätigkeit verbunden.

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Auffallend ist, dass Kunstzeitschriften bis Ende der 1920er Jahre Oppel immer wieder als einen zeitgemäßen Porzellanmodelleur würdigen. So heißt es etwa 1926 im Kunstwanderer: „Gustav Oppel, der von der stilgetreuen Wiedergabe des historischen Vorbildes ausgegangen ist und schließlich die Formensprache unserer Tage gefunden hat, [zeigt] die Entwicklungslinie, die an den altmeisterlichen Stil anknüpft und in die Moderne mündet.

Oppels genaue Tätigkeit ab den 1930er bis in die 1970er Jahre ist bislang nicht ausführlich dokumentiert. Nach dem 2. Weltkrieg und  bis an sein Lebensende modellierte er für seine Auftraggeber, die Älteste Volkstedter und Kämmer Porzellanmanufaktur, Porzellanplastiken im traditionellen Stil.

Jaegerliebe

Seine Werke zeigen, wie ein Porzellankünstler des beginnenden 20. Jahrhunderts sowohl zeitgenössisch als auch traditionell arbeitete, um den verschiedenen Kundenansprüchen gerecht zu werden. Mithilfe seines Œuvres - für bislang vier Firmen- ließe sich eine Stilgeschichte der Porzellankunst von über 50 Jahren exemplarisch schreiben. Doch bis heute ist eine umfassende Erforschung seiner Werke unter Berücksichtigung der jeweiligen Porzellanbetriebe ausgeblieben.

Eine Modellliste, die auf den bisherigen Kenntnissen beruht, liegt bei der Autorin. Für weitere Informationen können Sie mich gern kontaktieren.

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